Die U15 Spielerinnen des UHC sind Teil der Spielgemeinschaft LED aus den Vereinen der Black Wolves in Dessau und des DHfK Leipzig. Mit diesen zusammen haben sie sich nicht gerade als Gruppe Beste, aber immerhin zu den Deutschen Floorball Meisterschaften qualifiziert.
Aus der letzten DM wissen wir ja schon, wie hart so eine Deutsche Meisterschaft sein kann und kennen zum Teil auch ein paar der teilnehmenden Mannschaften schon. Daher war die Zulosung für unsere LED mit den Heljens Haien (die wir letzte Woche bei der U13 DM in Heiligenhaus besucht haben) und den Rockets Berlin, schon mal eine harte Nuss.
Die Black Box in unserer Gruppe stellte der Floorball-Club München dar. Ein ebensolcher Zusammenschluss von Mädchen aus verschiedenen Vereinen und bisher kennt die noch keiner und kann sie einordnen.
Natürlich sind unsere Spielerinnen nicht als Favoriten auf der Liste, aber ein Stück vom Kuchen wollen sie auch haben.
Kommen wir da noch zu einer kleinen Leistungsbremse oder Hemmschuh, unter dem alle an diesem Wochenende zu leiden hatten. Das Wetter, es waren am Samstag 33 Grad im Schatten und die Temperaturen in der Halle könnt ihr euch selber ausmalen. Schweiß und Getränke flossen in Massen und die Luftfeuchtigkeit machte es echt für alle zu einer unheimlichen Belastungsprobe.
Organisatorisch war alles auf ein Minimum heruntergebrochen. Es gab keine Starting Four, keine Ehrungen für die besten Spielerinnen der Begegnungen und leider auch keine Glückwünsche für Geburtstagskinder. Hatten doch Marlene und Moira am 29. ihren Geburtstag und das hätte man in der Halle schon mal würdigen können, statt zu Hause bei Tee und Süßigkeiten ab zu gammeln, haben sie und auch andere Geburtstagskinder hier mit ihren Mannschaften auf dem Feld gestanden.
Unser erstes Spiel hatten wir am Samstag um 9 Uhr, gegen die Berlin Rockets.
Keine unbekannten Gegnerinnen und wir kennen uns schon aus der Saison. Da konnten uns die Rockets immer schlagen, manchmal auch nur knapp. Also wäre da durchaus etwas machbar.
Wenn das Wörtchen „wäre“ nicht wäre. Zum einen 9 Uhr, da scheint es mit unserer LED wohl echt eine Mannschaft aus nur Eulen zu geben.
Nach ein wenig „beschnuppern“ Bälle hin und her schieben, konnten die Rockets die erste Halbzeit klar dominieren. So richtig rund lief bei uns nicht wirklich was und dank Leo im Tor und einer doch aktiven Abwehr fiel das Halbzeitergebnis mit 3 : 1 für die Rockets positiv aus.
Nicht dass die Rockets auch schon wach gewesen wären, aber bei uns lief es einfach zu viel schlechter als bei ihnen.
In der zweiten Spielhälfte ging der Ball dann regelmäßig hin und her, ohne dass es eine Dominanz auf beiden Seiten gab. Es waren durchaus Chancen für beide Seiten vorhanden, aber die scheiterten sehr oft an beiden Goalies.
In der 5. Spielminute konnten die Rockets auf 4 : 1 ausbauen und bis auf den Anschlusstreffer in der 12. Spielminute, haben wir nicht wirklich unser Spiel finden können. Viel zu oft gab es Unstimmigkeiten in der Absprache (so es die gab) und der Ball wurde leichtsinnigerweise an Stellen gespielt, wo keine eigene Mitspielerin, aber dafür eine Gegnerin stand.
Kurzes Fazit, mit den Rockets so wie sie waren und einer wachen und begeisterten LED, wäre wesentlich mehr drin gewesen für die erste Partie.
Für die LED gab es dann eine sehr lange Pause bis 15 Uhr, wo ihr zweites Spiel für diesen Tag angesetzt war.
So wie draußen, so hatte sich auch in der Halle die Temperaturen auf Hunderdrölfzig Grad erhöht und die Luftfeuchtigkeit war so hoch, dass einem der Finger nass wurde, wenn man ihn in die Höhe gestreckt hat.
https://saisonmanager.de/fvd/1568-deutsche-meisterschaft-u15-juniorinnen-kleinfeld/spiel/35590
Im zweiten Spiel des Tages ging es für die LED gegen die Heljens Haie, gegen die ein Teil von uns schon letzte Woche bei der U13 DM gespielt haben.
Mit einer deutlich wacheren Mannschaft ging es dann in diese Partie. Die Haie machten auch hier kleine Gastgeschenke und versenkten den Ball schon nach 30 Sekunden in unserem Kasten. Was für eine Alarmglocke.
Zwar konnten wir in der 5. Spielminute ausgleichen, aber vom Spiel her waren die Haie uns immer einen Schritt voraus. Viel zu oft mussten unsere Spielerinnen sich um die Abwehr kümmern, als es mal über einen längeren Zeitraum gefährlich für die Haie vor ihrem eigenen Tor wurde, einzelne Aktionen ausgenommen.
Leider viel zu oft, wurde der Ball statt zu halten, einfach ins nirgendwo gespielt und dort konnten sich die Haie den Ball problemlos sichern. Das daraus keine Tore wurden, müssen wir Leo hoch anrechnen, unserem Goalie.
Was immer wieder sichtbar wurde, dass unsere Reihen sich schwer taten, koordiniert auf das gegnerische Tor zu spielen und koordiniert miteinander zu agieren. Persönlicher Einsatz macht leider kein koordiniertes Vorgehen wett, um aus sich ergebenden Situationen, Vorteile und ggf. Tore erspielen zu können. Sicher auch geschuldet, dass sich die Reihen noch nicht wirklich gefunden haben und wie die Spielerin in welcher Situation reagiert und spielt.
Auf alle Fälle ein großer Aufgabenposten für das Trainerteam im nächsten Jahr, wenn man im Ballbesitz ist, den Ball sichern und in den eigenen Reihen halten und nicht leichtsinnig den Ball in die Gegnerinnen spielen.
Die Partie war bedeutend kämpferischer, auch wenn die Haie mehr Vorteile hatten, konnten wir deren Vorsprung auf 2 : 3 begrenzen.
Auch in der zweiten Hälfte konnten die Haie früh ihren Torstand ausbauen und zum 2 : 4 und dann 2 : 5 ausbauen.
Immer wieder traten bei uns Fehler in normalen Standard-Situationen wie Freischlag oder Spielerinnenwechsel auf, die dann zu Ballverlust führten. Zudem konnten die Haie den Ball deutlich sicherer und länger in ihren Reihen halten und störten auch unseren Spielaufbau aktiv. Daraus folgten auch weniger Torschüsse unserer Spielerinnen in dieser Hälfte und der Goalie auf Seiten der Haie wurde weniger gefordert.
Sehr aufschlussreich sind auch die Kommentatoren dieses Spiels im Livestream, die doch immer wieder auf kleine Fehler bei uns hinweisen und das aus einer gänzlich unbeteiligten Ecke.
Letztlich haben die Haie diese Partie mit 3 : 5 Toren gewonnen. Unsere Chancenverwertung muss sich hier deutlich ins Positive wandeln, denn es war durchaus mehr drin in diesem Spiel. Ein Sieg vielleicht nicht, aber doch ein Unentschieden.
https://saisonmanager.de/fvd/1568-deutsche-meisterschaft-u15-juniorinnen-kleinfeld/spiel/35596
An der Stelle ist es ein guter Zeitpunkt, den KommentarInnen des Livestream ein wenig aufzuklären, ab 6 h 27 min ungefährt erwähnt. Der LED Fangesang: „Auf gehts LED, Gänseblümchen fliegen!“ hat sich im laufe des Tages entwickelt. Ausschlaggebend waren die Fans des DJK Holzbüttgen. Die hatten sich auf den Tribünen weit links von uns positioniert und immer, wenn sie ihre Fangesänge starteten, kam durch die Geräuschkulisse bei uns immer nur „Gänseblümchen und noch irgendetwas unverständliches“ an. Meiner einer fragte sich dann immer: die meinen sicher nicht Gänseblümchen und nach einem kleinen Besuch dort, habe ich verstanden das sie „Kämpfen und Siegen“ riefen.
Da man Fangesänge aber nicht einfach so kopiert, und wir als LED noch nicht wirklich etwas eigenes haben, wir aber unseren Spielerinnen unseren Support zukommen lassen wollten, habe ich angefangen, „Auf gehts LED, Gänseblümchen fliegen!“ zu rufen.
Zum einen ist er wirklich originell und nicht verwechselbar, zum anderen kann man ihn auch so verstehen, dass unsere Spielerinnen ruhig über das Spielfeld in die gegnerische Hälfte fliegen können und das auch mit Toren abschließen dürfen.
In unserem dritten Spiel des Tages ging es dann 17 Uhr gegen die Spielerinnen des Floorball-Club München.
Die Black Box hatte sich nach ihren Spielen gegen die Haie und die Rockets aus Berlin recht schnell als Kandidat für das Halbfinale herausgestellt. Nicht nur ballsicher, sondern auch schnell und schusssicher. Damit hatte die LED eine echt harte Gruppe erwischt mit drei Kandidaten Mannschaften für das Halbfinal, uns an der Stelle nach den zwei Niederlagen mal rausgerechnet.
Leider bekamen wir die ersten 16 Minuten der ersten Halbzeit eine bittere Lehrstunde in Sachen schönen und effektiven Floorball präsentiert. Wenn die Spielerinnen des Floorball-Club München nicht gegen uns gespielt hätten, könnte man das als echt schönes
Spiel bezeichnen und allein deren Aktionen liegen wie ein Salzfinger in unseren Wunden, was kleine Fehler für Folgen haben kann. Wohl auch, weil die Verteidigung es oft versäumte, den Gegnerinnen den Weg zum Tor zu verstellen und immer wieder Lücken ausmachten, die die Münchner gnadenlos ausnutzten.
Unsere beiden Anschlusstreffer in der 19. und 20. Spielminute zeigen aber auch, dass das hohe Tempo der Münchnerinnen ihren Tribut fordert. Bei gefühlten 70 Grad in der Halle war das für alle fordernd.
Halbzeitstand, leider verdient für München mit 2 : 6
Das hohe Tempo der ersten Hälfte forderte auch hier langsam ihren Preis und das Spiel hatte seine Spritzigkeit der ersten Hälfte deutlich verloren.
Von außen betrachtet war der Schwachpunkt im Team der Münchnerinnen eindeutig das Tor. Das war durch eine sehr junge Spielerin besetzt, die zum einen dadurch massiv profitierte, dass ihre Mannschaft ihr 90 % allen Ärgers vom Hals hielt. Kam man durch diese Deckung mal durch, war die Chance eines Tores schon deutlich erhöht. Nicht dass sie schlecht war, das möchte ich nicht behaupten, aber Körpergröße und Statur ließen genug Luft zwischen Körper und Torpfosten, um da einen Ball durch zu bekommen.
Nichtsdestotrotz, hat unsere Verteidigung Löcher und zwar sehr große. Dass eine gegnerische Spielerin vom eigenen Tor bis vor unser Tor läuft und den Ball im Kasten versenkt und sich nur eine Spielerin aktiv an der Verteidigung versucht und zwei zusehen und den Torweg nicht schließen, darf nicht passieren. mehrfach schon gar nicht.
Letztlich gewannen die Floorball-Club München diese Partie mehr als verdient mit 3 : 8 Toren.
https://saisonmanager.de/fvd/1568-deutsche-meisterschaft-u15-juniorinnen-kleinfeld/spiel/35598
Damit war klar, dass die LED nur noch ein Spiel am folgenden Tag hatten und um Platz 7 kämpfen konnten.
Die Halbfinale und damit frühen Startzeiten hatten am Sonntag die Floorball-Club München gegen DJK Holzbüttgen und die SG Saalemädels gegen die Berlin Rockets.
Ich würde es ja gern auf den LED Fangesang: „Auf gehts LED, Gänseblümchen fliegen!“ schieben oder auf die heutige passende Uhrzeit von 11:30 Uhr, aber auf einmal schien der Knoten bei unseren Spielerinnen geplatzt.
Ja, die Reihen waren noch einmal anders besetzt, aber auch das Auftreten auf dem Spielfeld kam uns ganz anders vor. Zwar gingen die Naumburgerinnen in der 3. Minute in Führung. Das ist wohl so ein kleines Detail, dass unsere Gegnerinnen meistens das erste Tor der Partie schießen dürfen.
Ausgeglichen wurde zwar erst in der 7. Minute, aber es kam auf den Tribünen kaum der Zweifel auf, dass die LED das nicht doch schaffen können. So ähnlich verhielt es sich dann auch, nach dem ersten Treffer durch Annalena steigt das Selbstbewusstsein und auch das
Zusammenspiel untereinander war kein Vergleich mehr mit dem am gestrigen Tag. Pässe kamen da an wo sie sollten, die Verteidigung funktionierte usw.. Das Gesamtpaket stimmte auf einmal. Klar gab es auch weiter Schwächen aber die haben wir ja alle. Dafür stand das Team zusammen und bügelte diese aus.
Mit einem Stand von 5 : 1 ging es dann in die Halbzeitpause.
Auch ein Unterzahlspiel wegen „unkorrekter Abstand“ beim gegnerischen Torwart, haben die LEDs bestens pariert und auch in den zwei Minuten Torchancen herausarbeiten können. Sicher durch Fehler der Gegnerinnen, die unseren Spielerinnen den Freiraum ließen, wie wir gestern den Münchnerinnen.
Auch eine zweite Zeitstrafe ohne Gegentor, haben die LEDs super überstanden und wirklich Klasse bewiesen.
Noch etwas, was hoffentlich auf mehr hoffen lässt. Lena konnte nach unendlich langer Durststrecke endlich wieder ihr erstes Saisontor schießen. Das auch noch auf Vorlage durch ihre Schwester Leo im Tor. Hoffen wir für die LEDs, dass damit der Knoten endgültig durchschlagen ist und Lena an ihre alten Leistungen wieder anknüpfen kann.
Beim Spielende führten die LED mit 8 : 2 Toren und brachten damit einen Sieg mit nach Hause und sind damit 7. Beste U15 weiblich Mannschaft 2024 in Deutschland geworden.
https://saisonmanager.de/fvd/1568-deutsche-meisterschaft-u15-juniorinnen-kleinfeld/spiel/35604
Einen riesen Dank an unseren Unterstützer #ThomasPhilipps, mit einer Spende unterstützte uns der Discounter für Heim und Garten, damit konnten wir die Teilnahme an den deutschen Meisterschaften der U13 und der U15 absichern. Vielen vielen Dank!
Liebe Grüße, gehen an dieser Stelle noch raus, an die Floorballfreunde Naumburg. Sie haben die bitterste Pille zu schlucken gehabt, leider haben sie mit unserem Sieg auch das letzte mögliche Spiel verloren. Wir hoffen, dass ihr den Kopf nicht in den Sand steckt und wir uns in der neuen Saison wieder auf dem Spielfeld treffen werden.
Als Abschluss noch, Glückwünsche an den Deutschen Meister U15 weiblich – die SG Saalemädels
Ihr habt da nichts mehr anbrennen lassen und euch verdient den Titel gesichert. Traurig aber auch, dass es die Saalemädels wegen des ausbleibenden Nachwuchs in der nächsten Saison nicht mehr geben wird.
Wer auch immer das liest, meldet euch bei den Saalemädels und lasst diese erstklassige Mannschaft nicht sterben. Auch wenn sie im Spiel Gegnerinnen sind, so sind die meisten Mädchen doch quer durch alle Mannschaften und Vereine befreundet. Und allein das zeigt auch, was hier für Klasse Arbeit geleistet wird und man sich nach dem Turnier noch in den Armen liegen kann.
Linkliste:
https://youtu.be/8H5PHqDYL7w – Video Gruppenphase vom ganzen Tag