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Werkstatt Update 0.2 – DIY Bogenbau

Ein Bogenrohling hat seine grobe Form angezeichnet bekommen um dann auf diese Linien reduziert zu werden

Eine Woche Wartezeit zum weiter basteln, kann sich ganz schön hinziehen.

In der letzten Wochen sind wir ja fertig geworden, den Bogenrücken auf einen Jahresring abzuziehen. Somit steht schon mal die äußere Form des Bogens.

Da an meinem Stück Holz ein paar Schichten durchtrennt waren, musste ich ja noch mehr Jahresringe abtragen, das führte dann dazu, das an einem Ende das Holz recht dünn geworden ist und wir noch knapp 20 cm abtrennen mussten. Somit bleiben von meinem schönen langen Stück Holz, nur noch 168 cm übrig. Gedacht waren bei mir im Kopf, schon noch ein paar cm mehr….

Bei einem Langbogen Rohling wird die Mitte der Form bestimmt

Als nächstes wurde bei unseren beiden Stücken die Mitte bestimmt und angezeichnet. Nach dem vorhandenen Material, dann auch die Breite des Bogenrückens und dann zu den Enden hin verjüngend. Zusätzlich auch die Mitte und die Position des Griffstücks und auch, welcher Wurfarm später einmal oben sein wird und auf welcher Seite des Griffstücks, der Pfeil eingelegt und später auch gelöst wird.

auf dem Rohling für eine n Langbogen wurde das Griffstück angezeichnet

Jetzt fing wieder die Fleißarbeit an, als erstes musste die Form bis auf unsere Linien abgetragen werden. Das war mal mehr und mal weniger Material und so kamen ganz unterschiedliche Werkzeuge zum Einsatz. Vom Ziehmesser groß dann Ziehmesser klein und dann Ziehklingen für den letzten Schliff.

Ein Bogenrohling hat seine grobe Form angezeichnet bekommen um dann auf diese Linien reduziert zu werden
Mit einer Ziehklinge, wird eine der Seitlichen Formen am Langbogen angepasst bzw. Material abgeschliffen

Nach der Seitenform, kam das Bogeninnere an die Reihe. Auch hier mussten wir ordentlich Material abtragen und das Werkzeug passend zur Aufgabe wechseln. Während wir am Griffstück noch das große Ziehmesser benutzen konnten, waren es an den Wurfarmen dann später nur noch die Ziehklinge, um eine halbwegs gleichmäßige Wurfarmdicke zu haben. Dabei waren an meinem Stück auch noch eine kleine Welle im Material zu beachten, wo der Baum mal eine kleine Delle hatte (ich selber würde das gern als Charakterstück behalten, während unser Lehrmeister das gern gerade machen möchte – noch ist da nichts entschieden).

Mit einem großen Ziehmesser wird am Griffstück eines werdenden Langbogens, Material abgenommen
Mit einem Zieheisen werden dann die Besonderheiten in der Wuchsform des Holzes am Wurfarm für den Langbogen bearbeitet

Übrig blieb dann noch das Griffstück anzupassen und so weit erst einmal mit der Feile herauszuarbeiten. Das war nicht ganz so schwierig, weil es erst einmal nur die grobe Form ist, die Feinarbeiten kommen alle noch.

Das Griffstück am kommenden Langbogen wird grob herausgefeilt

Erstaunlicherweise blieben dann nur noch die Führungen für die Bogensehen an den Wurfarmenden übrig, die wir rein gefeilt haben. Gut, ich bin da ein wenig schief gekommen aber das lässt sich sicher noch richten.

die Führungen für die Bogensehne wurde an den Wurfarmenden reingefeilt. Hier leider nicht ganz symetrisch

Womit ich nicht gerechnet habe, der Bogen wurde dann auch schon das erste mal aufgespannt. Wird er halten oder knallt der gleich durch?

Denn unser Lehrmeister hat nicht nur Drölfzighundert Bögen in seiner Werkstatt, sondern auch für sehr vieles eine Bogensehne und so will es der Zufall, für meine Bogenlänge auch eine passende da.

Was soll ich sagen, der Bogen hat gehalten!

Ein gespannter und bearbeiteter Langbogenrohling steht auf einer Werkbank, der linke Wurfarm ist schön gekrümmt, der recht Wurfarm ist noch zu steif und gerade

Der obere Wurfarm hatte schon eine Form angenommen, die ich als Akzeptabel bezeichnen würde. Wie man am Bild sehr schön sieht, habe ich dafür am unteren noch etliches an Arbeit zu erledigen, da muss noch Material runter.

anhand eines gespannten langbogen Rohlings wird besprochen, an welchen Stellen noch Material abgetragen werden muss und was das für Auswirkungen auf die Fomr und Krümmung haben wird

Auch beim Blick über die Bogensehen sieht man, das sich mein Holz kaum verwindet und die Form so auch schon halbwegs passt.

Blich über die Bogensehne auf den gespannten langbogen.
Man sieht leichte abweichung zur Mitte und wo die Sehne am griffstück vorbei geht

Gut ist, das man die Theorie zwar im Kopf hat, aber erst am Lehrstück sieht und gezeigt bekommt, was man wie tun kann. Da habe ich noch ganz schön was zu lernen, und vieles werde ich sicherlich auch erst am Holz merken, wenn man am bearbeiten ist.

Es war wieder ein langer aber Erfolgreicher Abend. Seid gespannt, wie es weiter geht.

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